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stefan29
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Mein Sohnemann - 8 Jahre alt - hat letztes Jahr zu Weihnachten meine alte Revell Gran Turismo bekommen. Allerdings hat sich übers Jahr sich so recht kein Spielspass eingestellt....verständlich, wenn man das mit den heutigen Bahnen vergleicht. Folglich hat der Familienrat beschlossen, dass es dieses Jahr eine "richtige" Bahn geben soll. Nach langem Studium der Möglichkeiten haben wir uns gegen eine GO! und für die ProX entschieden, vor allem aus zwei Gründen: Sohnemann ist Einzelkind, und da bietet sich der Ghostcarmodus an. Und zweitens möchte der Papa auch wieder ins Renngeschäft einsteigen . Unser modellbahnerfahrener Opa hat gleich zugeschlagen und heute bei Metro das Grundpaket Digital Racing II mit 9 Meter Streckenlänge erstanden. Meinereiner ist schon seit gestern abend unentwegt im WEB unterwegs und klopft alle Möglichkeiten ab. Nun stellen sich mir einige Fragen, auf die ich alleine keine befriedigende Antwort finde.... Zum Streckenlayout: Wir haben die Möglichkeit, die Bahn auf 300 cm x 350 cm Fläche dauerhaft zu stellen. Natürlich soll auf dieser Fläche ein möglichst interessantes Profil erstellt werden. Ich habe mir schon die diversen Streckenplaner besorgt und auch schon experimentiert. Allerdings fehlt mir einfach die Erfahrung, wie sich eine Strecke interessant gestalten lässt - mit dem Zusammensetzen der Teile am PC ist es ja nicht getan. Mir fehlt die Phantasie, wie sich das in echt nachher auswirkt. Daher meine Frage: Gibt es realisierte Projekte, die man sich im Internet betrachten kann, ev. mit Teileliste? Außer der Grundpackung (11 x Gerade, 3 x 1/3 Gerade, 2 ProX-Weichen, 10 x 1/60 Kurve) ist noch nichts vorhanden. Allerdings weiss ich jetzt schon, dass uns das nicht reichen wird, und weil jetzt alle nach den Weihnachtswünschen fragen..... Zu den Fahrzeugen: Macht es Sinn, beispielsweise 2 F1- und 2 DTM-Fahrzeuge gegeneinander fahren zu lassen? Das solls mal fürs erste gewesen sein. Gruß, Stefan
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Crazy-Chris
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Hallo Stefan, erstmal willkommen im Club ! Bei 3m x 3,5m Grundfläche ist schon ein vernünftiges Layout möglich. Wichtig ist, dass die Bahn rundherum gut zugängig ist, um abgeflogene Autos schnell und ohne Chaos bergen zu können. Ansonsten habe ich einmal vor längere Zeit ein paar Tips für den Bahnbau zusammengetragen:
Die folgenden Tips und Erfahrungen gelten hauptsächlich für analoge Carrera-Bahnen, lassen sich natürlich aber auch auf andere Systeme übertragen.
1. Vermeide folgende Sonderfahrbahnen:
- Spurwechsel: führt zu erhöhter Crashgefahr. Spurasugleich besser durch den Bau einer Über- oder Unterführung
- Spurverengung: ebenfalls Crashgefahr. Weiterhin bewirkt eine
Spurverengung, dass der herum befindliche gerade Streckenabschnitt
unterbrochen wird -> Abfluggefahr
- Steilkurve 1: viele Fahrzeuge setzen da auf. Steilkurve 2 ist
in der Hinsicht weniger kritisch, Steilkurve 3 und 4 können i.d.R.
problemlos verbaut werden. Bei Steilkurven darauf achten, dass Auf- und
Abfahrt ausreichend lang sind (mind. 3 Geraden, eher mehr)
2. Bahnplanung allgemein:
- wechselnde Kurvenradien sowie öffnende bzw. schließende Kurven
halten die Streckenführung anspruchsvoll und daher über einen langen
Zeitraum interessant
- weniger ist manchmal mehr. Wer den zur Verfügung stehen Platz
nicht mit maximaler Bahnlänge zupflastert, erhält im Gegenzug meistens
eine übersichtlichere Strecke ohne Verlust beim Spaßfaktor
- alle Kurven sollten von allen Fahrerplätzen aus gut einsehbar
sein. Dies gilt besonders bei überlappenden Streckenabschnitten,
Überführungen etc.
- ebenso darauf achten, dass abgeflogene Fahrzeuge problemlos und schnell von der Bahn geborgen werden können
3. Randstreifen
- wer sich länger mit dem Hobby beschäftigt, kommt an
Randstreifen nicht vorbei (auch bei 1/32 Fahrzeugen). Im Zweifelsfall
also lieber Kompromisse bei der Streckenlänge eingehen und dafür
großzügig berandstreifen.
- nicht vergessen, die Randstreifen am Kurvenausgang in die
Geraden zu verlängern. Bei langsamen Kurven reicht 1 Gerade, bei
schnellen Kurven besser 2 Geraden.
- bei S-Kurven entsprechend dann Innenrandstreifen verwenden
- soll die Strecke in beiden Richtungen befahren werden, dann
die Randstreifen entsprechend in beiden Richtungen in die Geraden
hinein verlängern (ebenso bei S-Kurven)
- ineinander liegenden Kurven sind bei zweispurigen Bahnen
problematisch bzgl. Randstreifen. Da hilft nur der Griff der Säge oder
Risikobereitschaft beim fahren.
4. Überfahrten
- die alte Überfahrt ist zweiteilig und weniger empfehlenswert.
Fahrzeuge setzen auf oder fliegen aufgrund des Sprungschanzen-Effekts ab
- die neue, vierteilige Überfahrt ist besser. Fahrzeuge setzen
nur noch in Extremfällen auf, der Sprungschanzeneffekt ist aber nach
wie vor vorhanden. Um diesen zu mildern, vor und nach der Überfahrt nur
kurze gerade Abschnitte planen und baldmöglichst eine Kurve setzen
- optimal ist eine Überführung, die mit normalen
Standardgeraden gebaut wird. Für einen sanften Höhenverlauf braucht man
aber entsprechend Platz.
Für den digitalen Bahnbau mit pro-x gelten prinzipiell die gleichen Tips wie für analoge Anlagen. Es gibt aber ein paar Besonderheiten zu beachten.
1. Ineinander liegende Kurven
- sollten bei pro-x
absolut vermieden werden. Da die Fahrzeuge auf jeder Spur unterwegs
sein können, herrscht in ineinander gelegten, gegenläufigen Kurven
akute Crashgefahr
2. Platzierung der Weichen
- Weichen nicht direkt nach Kurven verbauen, mindestens eine
Gerade dazwischen lassen. Falls Fahrzeuge im Drift sind, treffen sie
sonst nicht den Empfänger in der Weiche.
- Weichen auch nicht direkt vor Kurven verbauen, das kann beim Anbremsen problematisch werden
- also: Weichen nach Möglichkeit an den Anfang von längeren Geraden verbauen, aber nicht direkt am Kurvenausgang
- auch bei den Weichen gilt: weniger ist manchmal mehr
3. Einfachweichen und Doppelweichen
- die Einfachweichen erlauben reinzvolle taktische Varianten.
Z.B. kann man die Einfachweichen so verbauen, dass sie in der nächsten
Kurve auf die schlechtere Außenbahn führen, in der übernächsten Kurve
dafür auf die schnellere Innenbahn. Durch geschickte Kombination kann
man daher verhindern, dass jemand konsequent die Ideallinie fährt.
- Doppelweichen bieten sich als Ergänzung in "nicht-taktischen" Streckenabschnitten an
4. Boxengasse und Weichen
- laut Bedienungsanleitung sollte die letzte Weiche vor der
Boxengasse auf die Spur des Boxengassen-Abzweigs führen. Dadurch ist
der gewährleistet, dass Fahrzeuge mit leerem Tank auf jeden Fall zum
tanken fahren können.
- Nachteil dieser Lösung: Ghostcars fahren überdurchschnittlich
oft zum tanken. Wenn man die letzte Weiche also von der Boxengasse
abweisend baut, werden die Ghostcars nur noch seltem zum tanken fahren.
Dagegen besteht das Risiko, bei leerem Tank das eigene Fahrzeug nicht
mehr in die Box fahren zu können. Also aufpassen !
- für welche Lösung man sich entscheidet, hängt also von den persönlichen Vorlieben ab
5. Randstreifen:
auch bei pro-x sind Randstreifen sehr empfehlenswert
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martinmm
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Hi Chris, tolle Zusammenfassung. Das sollten wir doch irgendwie globaler platzieren - oder?
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stefan29
Themenersteller
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Irgendwoher kenne ich doch die Zusammenfassung schon Habe soeben mit meiner Regierung das küntige Rennzimmer besichtigt und muss leider Kompromisse schließen, es stehen nun nur noch 210 x 270 cm zur Verfügung.... Ich möchte die Bahn in Schreibtischhöhe bauen, d.h. auf eine Platte. Wäre es dann sinnvoll, zur Vergrößerung der Streckenlänge "zweistöckig" zu bauen? Dieser Beitrag wurde am 28.11.2006 21:02:31 von stefan29 editiert
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Crazy-Chris
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Hi Chris, tolle Zusammenfassung. Das sollten wir doch irgendwie globaler platzieren - oder?
Kannst du gerne machen !
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Verfasst am:
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kasti
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Verfasst am:
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Mister X
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Da hilft nur: Frau mitfahren lassen, dann darft Du nach Weihnachten sogar in´s Wohnzimmer
Aber die Tipps sind super, stehe nämlich vor dem gleichen Problem. Ne
extra Rubrik mit tipps für Anfänger wäre Klasse wie z.B.
Streckenlayout, Stromversorgung, Zusatzeinspeisung, Fahrzeugtypen,
Fahrzeugoptimierung etc.
Grüße Rüdiger
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TomTom
Dabei seit: 31.12.1969
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Zitat von: stefan29Irgendwoher kenne ich doch die Zusammenfassung schon
Habe soeben mit meiner Regierung das küntige Rennzimmer besichtigt und muss leider Kompromisse schließen, es stehen nun nur noch 210 x 270 cm zur Verfügung....
Ich möchte die Bahn in Schreibtischhöhe bauen, d.h. auf eine Platte. Wäre es dann sinnvoll, zur Vergrößerung der Streckenlänge "zweistöckig" zu bauen?
Dieser Beitrag wurde am 28.11.2006 21:02:31 von stefan29 editiert Ich denke, die hier gegebenen Kommentare sind kaum noch zu ergänzen. Der einzige Punkt den ich habe, ist ein Hinweis, genug Praxiserfahrung zu sammlen, bevor man zu Anfang größere Geldausgaben tätigt. Man ist leicht verführt mit einem Budget, welches die Mittel als Kind/Jugendlicher übersteigt, von Anfang an die perfekte Bahn zu planen und zu kaufen. Mein Rat wäre hier, langsam zu tun. Kaufe eine Grundpackung , vielleicht ein paar Geraden dazu oder einen Satz Kurven mit Radius größer 1 und spiele los. Die Erfahrung aus den ersten paar Tagen kannst Du nutzen, über zweistöckigen Ausbau nachzudenken. Und vielleicht stelltst Du wechselnde Kurvenradien (die unzweifelhaft sinnvoll sind!) zurück und kaufst erst mal eine zweite Grundpackung. Oder Du hast Spaß am Auto tunen und steigst dort ein? Oder Du magst doch Steilkurven, oder Du magst Sie nicht und besorgst Randstreifen. Also Fazit: Spielend wirst Du Dir mit einem soliden Anfang fröhlicher wachsen, als wenn Du auf dem Papier zu viel planst, was dann in der Praxis für Dich doch nicht so perfekt ist.
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hackipro
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Eine Bemerkung so zwischendurch. Habe mir auch eine ProX gekauft. War immer ein Kindheitstraum. Weil aber der Platz fehlt, habe ich die Anlage mit Kettenzüge an die Decke montiert, so habe ich ein komplettes Zimmer für meine Bahn, und unten ist Platz. Muß halt nur ablassen, aber es funktioniert.
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