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Steve Warson
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Zitat von: BerndW
Hat sich da im Verhältnis so viel geändert (inflationsbereinigt)? Ich weiß es nicht, da ich mich nie für die Preise der Steiff-Tiere interessiert habe. Waren die in den 70ern nicht auch schon teurer als Carrera-Autos? Ich finde, in dem Bericht kam gut raus, welche Beziehung die Mitarbeiter von Steiff und Märklin zu den Produkten haben. Die identifizieren sich mit dem Produkt viel mehr als das die chinesischen Arbeiterinnen tun. Beispiele aus der letzten Zeit (im Laden gesehen oder bei mir zu Hause in der Vitrine): -Porsche C6 weiß/rot: schwarze Sprenkel auf den weißen Flächen -Audi R8 LE schwarz: Kratzer auf der Karosse -Jaguar E türkis: Mäßig ausgebesserter Lackschaden auf der hinteren Haube, unsaubere Abschlüsse der Karosserie unten, blauer Streifen nicht sauber aufgedruckt -Porsche C6 LE weiß/gelb: gelbe Schweller einseitig total verkratzt Von den Problemen bei der Classic-Race und der Light Speed Packung mal zu schweigen. Ich glaube, so etwas würde bei Märklin oder Steiff nicht zu den Händlern gehen, wenn ich sehe, mit welcher Genauigkeit da gefertigt und kontrolliert wird. Für die Chinesen ist so ein Rennbahnauto ein abstraktes Produkt, mit dem Geld verdient wird, mehr nicht. Und für gute Qualität bezahle ich auch gerne ein paar Euro mehr.
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TomTom
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Prinzipiell bin ich gnaz auf Deiner Seite Steve, betrachtet man die harte Realität sind Leute wie wir aber wohl nicht ausreichend vorhanden, um eine Produktion in Deutschland zu finanzieren. Betrachtet man die hohe Fertigungsqualität von elektronioschen Geräten aus Asien, so ist auch bei abstrakten Produkten eine gescheite Endkontrolle möglich, sollte auch bei Rennautos möglich sein. Die Frage ist halt, wieviele Endverbraucher die von Dir genannten Mängel hier reklamieren....
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Steve Warson
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Konsequent zu Ende gedacht, heißt das ja, daß man die komplette Produktion aus Deutschland bzw. Westeuropa in Billiglohnländer verlegen muß.
Wer kauft dann aber noch die ach so kostengünstig hergestellten Produkte?
Die Arbeitslosen hier, die irgendwann von Hartz IV ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen? Wohl nicht!
Und die Chinesen mit ihrem Monatslohn von 50-100 EUR werden wohl auch kaum Geld für Carreraautos übrig haben...
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rubberpriest
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Konsequent
zu Ende gedacht, heißt das ja, daß man die komplette Produktion aus
Deutschland bzw. Westeuropa in Billiglohnländer verlegen muß.
guten morgen,
richtig! genau das wird der weg bei vielen vielen produkten sein. nur
einzelnen randbereiche, die nicht im massenmarkt sind, werden davon
verschont bleiben. dinge wie luxusartikel, traditionelle und regionale
waren oder inovative kleinstserien werden evtl noch in west-europa
produziert werden.
märklin, wie schon erwähnt, schleudert derzeit heftig. das hat auch ein großteil mit den hohen fertigungskosten zu tun.
es bleibt die entwicklung, marketing, vertrieb, service, schulung etc.
im computerbereich ist das schon seit jahren fast zu 100% so.
und auch mal andersrum:
warum werden die chinesen als beispiel den nichts konsumieren, wenn sie
den geld verdienen? warum soll der arbeiter in südafrika nicht sein
geld ausgeben?
grüße
rubberpriest
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McLime
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Heute früh im Spiegel hab ich gelesen, daß mein ehemaliger Arbeitgeber 'Grundig' bereits als 'Industrie-Denkmal' bezeichnet wird - keine 1 1/2 Jahre nach der Insolvenz
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Steve Warson
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Zitat von: rubberpriest
und auch mal andersrum: warum werden die chinesen als beispiel den nichts konsumieren, wenn sie den geld verdienen? warum soll der arbeiter in südafrika nicht sein geld ausgeben?
Weil die Löhne zu niedrig sind, um davon reine Luxusartikel zu konsumieren! Das Einkommen wird komplett zur Abdeckung der Grundbedürfnisse benötigt. Und wenn die Löhne dann steigen (was auch so sein wird), werden auch die Produktionskosten höher. Ergo werden die Produzenten wiederum in andere Länder mit niedrigeren Löhnen ausweichen und die Arbeitslosigkeit in den Ländern, die dann nicht mehr die absoluten Niedriglohnländer sind, steigt - und die Kaufkraft sinkt wieder. Das ist jetzt sehr vereinfacht dargestellt, das geht natürlich nicht von heute auf morgen, sondern ist eine langfristige Entwicklung, aber im Prinzip funktioniert es so!
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Crazy-Chris
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@Steve: Ich glaube, mit ein "paar Euro mehr" wirst du da nicht hinkommen.
Folgendes Gedankenspiel: Nimm einen Carrera Katalog von 1980 und kuck
hinten in der Preisliste nach, was damals eine Servo 132 Grundpackung
(oder eine 124er Grundpackung) mit Trafo (!!!!) gekostet hat. Wenn man
die größte Servo132 Packung nimmt, war man da mit Trafo locker mit 400
DM dabei. Für das gleiche Geld bekommt man heute eine ProX-Grundpackung
- in der ist aber bereits mehr Strecke drin !
Wenn man jetzt die Inflation von 1980 bis heute berücksichtigt, möchte
ich nicht wissen was Carrera Produkte heute kosten würden wenn man sie
in der BRD herstellen würde.
Um die Inflation zu verdeutlichen: Meine Eltern hatten sich anno 1979
für 15.000 DM einen nagelneuen Audi 80 in 1:1 in die Garage gestellt.
Für das gleiche Geld kriegst du heute nicht mal mehr den kleinsten
Kleinwagen - und der Basis-A4 kostet heute Listenpreis 24.000 Euro.
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TomTom
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Da hat Chris recht. Auch wenn´s jetzt vom Thema wegführt, auf deutsche oder europäische Produkte zu setzen geht ins Geld:
LEICA statt PANASONIC als DigiCAM BANG und Olufsen oder METZ Fernseher Stereoanlage von AT Staubsauger von Vorwerk ..das sind oft wirklich ein paar Euros mehr.
Funktioniert nicht für Massenprodukte, auch Märklin wird das spüren.
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Steve Warson
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Um es mal auf die 124/Exclusiv zu beziehen: Da kosten die Autos (Normalpreis vorausgesetzt) heute in EUR etwa das, was sie gegen Produktionsende in DM gekostet haben, also quasi das doppelte.
Vergleich mit 1:1-Autos hinkt ein wenig, da ein aktueller Audi A4 technisch sehr viel mehr zu bieten hat als ein Audi 80 Bj. 82. Das kostet natürlich seinen Preis. Ausstattungs- und technikbereinigt wird die Inflation da nicht so hoch ausfallen wie in Deinem Beispiel. Rennbahnautos haben dagegen technisch keine Fortschritte gemacht (immer den Vergleich 124 - Exclusiv vor Augen).
Mir ist klar, daß eine Produktion hier oder in Österreich teurer ist als in China. Aber Fly und Ninco schaffen es ja anscheinend auch, im Heimatland zu konkurrenzfähigen Preisen zu produzieren!
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Eddie
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Ninco produziert in Spanien, is ja auch nicht gerade ein Billiglohnland. un die Preise sind so viel höher auch nicht
Gruss
Heinz
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