Märklin legt "Sprint" wieder auf

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TomTom
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Märklin hat meines Erachtens eine produktionsverlagerung zu lange herausgezögert und nun sitzen sie in der Falle. Carrera schafft zwar keine Arbeitsplätze in der Produktion in Europa, aber durch den Marketing und Vertrieb Apparat. Wenn Märklin behutsam angefangen hätte, komplexe Lokomotiven günstiger zu fertigen, hätten sie zeit gebraucht um die Qualität zu entwicklen. Die haben sie jetzt nicht mehr.

MÄRKLIN MADE IN CHINA und dann 350 Euro pro Dampflok wird nicht klappen
Verfasst am:
AndyS
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der ganze Modelleisenbahn bereich steckt in der Klemme, anders ist es nicht zu erklären das die Hersteller mittlerweile eine "Hobby-Line" führen um weniger gut detaillierte Modelle zum halben Preis anbieten können. Viele Modelleisenbahner kaufen nur noch gebraucht weil Ihnen 150.-€ und mehr einfach zu viel ist um sich 2 Loks im Jahr kaufen zu können.
Verfasst am:
cmweb
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Hi TomTom,



meine Rede!

Mir ist es tausendmal lieber, wenn Stadlbauer in China produziert und dann in Salzburg und Nürnberg Arbeistplätze schafft bzw. erhält für Marketing, Produkt Management, Vertrieb etc. als dass ein Unternehmen wie Märklin auf Biegen und Brechen die Produktion in Deutschland aufrecht erhalten will und dann womöglich komplett untergeht.

Das muss man aber mal den Gewerkschaften und der breiten Bevölkerung verklickern - die kapieren das nämlich auch nicht.

Herzliche Grüße

Carsten
Verfasst am:
Lotus
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Die Eisenbahnerbranche leidet zusätzlich unter der Überalterung. Die Jungen interessieren sich immer weniger dafür, die Alten sterben langsam weg, die Mittelschicht existiert fast nicht.


Dieser Beitrag wurde am 03.04.2006 22:10:58 von Lotus editiert
Verfasst am:
pet-tho
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Also ganz so einfach ist die Sache ja doch nicht, es ist ja sicher gut das es Arbeitsplätze in Marketing und Vertrieb in Deutschland usw. schaft und erhält wenn das Zeugs aus China kommt, aber nur für Dienstleistung und Handel ist Deutschland zu Groß, wir Brauchen auch Produktion in Deutschland und da müssen wir einfach wieder Wettbewerbsfähig werden, sonst geht da auf dauer auch kein Marketing und Vertrieb mehr. Wir sollten auch alle uns den Werbeslogan verinnerlichen "Du bist Deutschland" hilft zwar nicht viel ist aber ein Anfang. Märklin hat da zwar was verschlafen und muß dies wohl auch teuer bezahlen, aber ob dies wirklich Falsch war??? Ich denke falsch war das man dort sich zu wennig gedanken über die Fertigung gemacht hat und zu Detailverliebt war. Auch die Neuheitenflut war zu Groß und das wird auch bei Firmen ein Problem die in China fertigen lassen (schaumer mal was hier mit Carrera passiert, die sind auch auf dem Weg in Neuheiten zu versinken).
Verfasst am:
cmweb
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Hi,



Völlig richtig. Aber das schafft kein einzelnes Unternehmen. Dazu muss sich Gesellschaft und Politik verändern. Dafür sehe ich momentan aber keine Anhaltspunkte.

Herzliche Grüße

Carsten
Verfasst am:
pet-tho
Dabei seit: 31.12.1969
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Zitat von: cmweb



Hi,



Zitat von: pet-tho

wir Brauchen auch Produktion in Deutschland und da müssen wir einfach wieder Wettbewerbsfähig werden, sonst geht da auf dauer auch kein Marketing und Vertrieb mehr.





Verfasst am:
Robert_82
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Carrera und Märklin kann man so nicht vergleichen. Bei Märklin muss man ein bißchem mehr Euros auf den Tisch legen. Was auch viele Leute gleich beim Einstieg abschreckt! Da sind die 50€ für ein Carrera Auto ein "witz". Außerdem gibt es eine menge Konkurenz in dem Geschäft. Bei Autorennbahnen gibt es im 1:24 sektor fast nichts, bis auf Metal Chassis, 1:32 wird schon härter, aber es gibt auch viele Neueinsteiger die jetzt erst boden fassen wollen.
Und wenn man mal genau überlegt, je mehr vielfalt man Produziert desto mehr Leute kann man ansprechen "mehr verkaufen" wenn man das richtige Marketing hat. Das dies einigen nicht past, vorallem denen die komplett Sammeln kann man natürlich verstehen.

Gruss

Robert

Verfasst am:
Eddie
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Zitat von: AndyS


)

Originalzitat: Uns sterben die Kunden weg, und bei der Jugend wenig interesse also kommt fast nix nach

Gruss

Eddie


Verfasst am:
Michi
Dabei seit: 31.12.1969
Beiträge: 0

Also ganz zu Beginn möchte ich mal sagen, dass ich das
mögliche Ende von Märklin nicht schön finde.

Aber unabhängig vom Produktionsstandort kann man doch sehen,
dass der Modellbau-Markt für Kinder immer unattraktiver wird. Wer mal mit
seinen Kindern durch die Spielwarenabteilung läuft wird sehen, was ich meine:
Comix-Figuren, Fußballer zum Aufblasen und jede Menge Elektronikspielzeug. Dagegen
hat eine im Kreis fahrende Lok kaum ein Chance – und das unabhängig von der Detailgenauigkeit.
Da werden Playstations für Unterwegs angeboten und Handys
mit Vanillegeschmack. Man kann sich als Eltern wehren und mit heulenden Kindern
aus dem Laden gehen oder man kauft es. Mein Sohn heult inzwischen nicht mehr,
aber es gibt genug Eltern, die Kaufen.





Außerdem: welcher Hersteller kann heute noch mit
Videorecordern überleben? Selbst AGFA ist seit Einführung der Digitalkameras
kontinuierlich in den Bankrott gefahren. Vielleicht war es einfach „Zeit“ für
Märklin… Vielleicht hätte man das rechtzeitig sehen können und versuchen den
vorhandenen Kundenstamm zu halten. Aber immer neue Modelle mit noch mehr
Details und gleichzeitig weniger Kunden – das kann doch nicht gut gehen. Und
Eddie hat doch einen Fachhändler zitiert. Davon soll Märklin nix mitbekommen
haben? Na dann selbst schuld!!!





WIR sehen das Thema Modellbau/Slotracing vielleicht anders als
der normale Kunde. Wir sind (Gott sei Dank) nicht normal und daher sehen wir auch
die Entwicklung bei Märklin anders. Nüchtern betrachtet ist das aus meiner
Sicht lediglich eine „natürliche“ Bereinigung des Spielzeugmarktes. Wie viele
andere Spielzeughersteller sind in den letzten Jahren schon den Bach runter und
keiner hat’s gemerkt?







Ich als Kunde wehre mich aber dagegen, für das
Missmanagement der Firmen und Fehlentscheidungen unserer Politiker verantwortlich
gemacht zu werden. Überall lese ich: es herrscht eine GEIZ IST GEIL-Mentalität
und deswegen geht’s und Allen schlecht. Was für ein Blödsinn!!! Keiner gibt
mehr Geld für ein Produkt aus, als notwendig.

Ich bin bereit, für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu
zahlen. Aber das Verhältnis muss stimmen. Wenn der Kaffee in der Fußgängerzone
3,50 EUR kostet, ich ewig warten muss bis ich unfreundlich bedient werde und
stattdessen nach Hause fahre und dort meinen Kaffee trinke: bin ich dann schuld
oder der Kellner? Wenn mein teures deutsches Auto immer in der Werkstatt steht:
bin ich dann schuld wenn ich bei der Konkurrenz aus Japan kaufe oder der deutsche
Hersteller? Diese Liste kann ich beliebig fortführen…





Wir leben in einer globalisierten Welt und da herrschen
einfache Gesetz: produziere gut und GÜNSTIG (nicht zu verwechseln mit
billig!!!). Und vor allem produziere ein Produkt mit Nachfrage. Aber was machen
die typisch deutschen: hacken auf den bösen Billiglohnländern rum statt sich zu
fragen, was man besser und anders machen kann.





Ich muss mich als Kunde für mein Konsulverhalten nicht rechtfertigen.
Ich werde meine Gründe dafür haben. Einige kaufen billig, weil’s geil ist –
andere weil sie es müssen. Statt den Kunden für die fehlende Nachfrage
verantwortlich zu machen, sollten die Manager mal nachdenken. Aber da geht man
den einfachen Weg: der böse geizige Kunden, die bösen Chinesen, das Wetter und
und und. Wann hat sich schon mal ein Topp-Manager von Mercedes, VW oder AEG
hingestellt und eigene Fehler eingestanden?